Alles was ich bis dahin als gut und richtig erkannt hatte - beispielsweise, dass die Stimme durch Kopf- und Maskenresonanzen tragfähig wird oder dass durch Aktivierung des Zwerchfells (Stütze) die Stimme geschont wird und gesund bleibt, wurde auch hier angestrebt - nur auf eine für mich bis dahin vollkommen unbekannte Art und Weise.

Ist es möglich, dass sich die Stimme auf natürliche Art und Weise mit dem Zwerchfell und dem ganzen Körper verbindet, ohne dass ich bewusst und willentlich äußere Muskeln anspanne?
Ist es möglich, dass in der Kehle die richtige Weite entsteht, ohne dass ich diese bewusst und willentlich einstellen muss?
Ist es möglich, dass zum Forte-Singen nicht mehr Energie / Spannung benötigt wird als für Mezzoforte oder Piano?
Ist es möglich, dass für hohe Töne nicht mehr Energie / Spannung benötigt wird, als für mittlere oder tiefe Töne?

All dies sind Fragen, die ich nach intensiver Auseinandersetzung mit dieser Technik - welche durchaus auch mit skeptischen Zeiten verbunden war - eindeutig mit JA beantworten kann.
Doch dabei ist es nicht geblieben, denn es war noch viel mehr möglich:

Singen wird zu etwas Natürlichem, was Spaß macht.
Es entsteht Raum für Musikalität, weil die Stimme die nötige Flexibilität und Farbenreichtum erhält.
Die Stimme wird berührend und individuell.
Der Stimmumfang erweitert sich in der Höhe und in der Tiefe.
Das Körpergefühl wird involviert, sodass man beim Singen selbst nicht mehr an Technik "denken" muss.
Die dynamischen Möglichkeiten nehmen enorm zu, sodass in meinem Fall auch das Annehmen einer dramatischen Partie zu einem großen Erfolg wurde (das Piano-Singen hat davon sogar noch profitiert).

Dirigenten und Kollegen, die meine stimmliche Entwicklung in dieser Zeit verfolgt hatten, sprachen von einem stimmlichen Quantensprung - und selbst die Presse sprach von "einer ungeheueren Reifung".

Was ich selbst erlebt habe, konnte ich auch bei anderen Sängern beobachten, die zum Teil bereits internationale Karrieren gemacht hatten, aber wohl auch instinktiv spürten, dass ihre stimmlichen Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft waren und sich deshalb für diese Technik interessierten. Aber auch bei befreundeten "Anfängern" beobachte ich erstaunliche Fortschritte.

Wie aber ist dies alles möglich? Nun, "Singen aus der Mitte" stellt die natürliche, gesunde und damit richtige Tonerzeugung von Anfang an in den Mittelpunkt. Diese kann man tatsächlich ganz pragmatisch und konkret erlernen. Das heißt, es wird nicht ständig an den Symptomen einer falschen Tonerzeugung (wie z.B. angestrengte Höhe, zuviel Vibrato, mangelnde Kondition, mangelnder Maskenklang usw.) herum unterrichtet. Nein, es wird direkt an der Ursache, am Ursprung, an der Entstehung gearbeitet.

Jedem, der sich also wirklich für die hohe Kunst des Gesangs interessiert, kann ich den Unterricht bei Thomas Dobmeier und seine Gesangstechnik "Singen aus der Mitte" nur ans Herz legen und wärmstens empfehlen. Vor allem auch junge, angehende Sänger, können sich damit lange Irr- und Umwege ersparen, die im derzeitigen Hochschulsystem leider viel zu häufig vorprogrammiert sind.

M.,Bariton


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Klaus Steppberger (Tenor)

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S.H. (Mezzospran)

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REZENSION / Gesangsunterricht Thomas Dobmeier

Unvorteilhafte Angewohnheiten der Gesangstechnik werden von Thomas Dobmeier sicher identifiziert, sorgfältig analysiert und durch langjährig erprobte Methoden zur Stimmenbildung Schritt für Schritt ersetzt; ohne zu überfordern oder gar das Selbstvertrauen zu mindern. Überdies ermöglicht das Angebot zur Tonaufzeichnung der Unterrichtsstunde in der Nachbereitung die Reflexion aus einer anderen sehr bedeutsamen „akustischen Perspektive“, nämlich der des Zuhörers.

Moskau, den 27. Mai 2015
Michael Steitz

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